Drehen, die Vierte!

Nach mehr als einem Monat gibt es wieder etwas zu berichten!

Ich habe im schönen Örtchen Havelberg am Zusammenfluß von Elbe und Havel (aha!) bei der Keramiker-Meisterin Ute Schröter in der Töpferei „von Hand“ einen Wochenend-Anfängerdrehkurs gemacht. Der aufmerksame Leser meiner Seite wird sich jetzt denken, da war doch schon mal was…und richtig, das was schon der zweite Drehkurs! Aber ich bin gerne Wiederholungstäter.

Diesmal habe ich Einiges wiederholt, was schon ein wenig in Vergessenheit geraten war, etwas dazugelernt, von dem ich hoffe, dass ich es möglichst rasch verinnerlichen werde und Dank Ute eine Größenordnung geschafft, von der ich nie gedacht hätte, dass man sie als Anfänger erreichen kann. Schaut Euch mal das Foto an und laßt Euch die 31 cm auf der Zunge zergehen!! Ich gebe gerne zu nicht ohne Hilfe und einen kleinen Trick – mit Würsten aus der Strangpresse nach und nach aufgebaut und zwischendurch immer wieder nachzentriert. Die Wandstärke dann in weitere Höhe um zuwandeln, steht dann wieder auf einem anderen Blatt.  Aber wie Ute so schön sagt: das Ergebnis zählt.

 

 

Abdrehen und Henkeln waren am Sonntag Vormittag das Programm und ich habe mir dabei wirklich einen Abgebrochen! Einen Aha-Effekt beim Abdrehen war, das Gefäß nicht mit Würsten zu befestigen, sondern sanft mit dem Finger während des Drehens auf die Scheibe zu drücken. Dafür sollte der Pott aber gut lederhart sein. Ach ja, und nicht eine Form erzwingen wollen, die nicht da ist, sondern der Form des Bodens folgen. Fast überflüssig zu schreiben, dass auch das Abdrehen bei krummen Hunden weniger bis gar nicht klappt.

Und einen schönen und funktionellen Henkel elegant ans Gefäß zu bekommen ist ebenfalls sauschwer. Meine Tasse brauchte 3 Versuche, dass sie beim immer wieder runterkratzen nicht schöner geworden ist, möchte ich nur am Rande erwähnen.

 

Drumherum war es diesmal sogar noch schöner als im März, das Wetter war traumhaft, das gemeinsame Frühstück in der Töpferei lecker und unterhaltsam, Ute hat uns ganz lieb mit viel Hokkaido verwöhnt, der Café aus dem Café war klasse und unsere illustre Damenrunde (bestehend aus 7 weiteren weiblichen Teilnehmern im geschätzten Alter zwischen 30 und 60 Jahren)  immer gut gelaunt. Nebenbei noch zusehen zu dürfen, wie aus geschätzten 8 kilo Ton ein richtig großer Krug entsteht, macht schon Spaß. Wenn die 3 Tage dann noch 48 Stunden gehabt hätten, wäre ich bestimmt auch noch Fahrrad gefahren, hätte im Garten meiner Unterkunft Zwetschgen, Walnüsse und Äpfel gesammelt und endlich eine Dombesichtigung gemacht.

Fazit: wenn es nächstes Jahr den Kurs für fortgeschrittene Anfänger gibt, bin ich wieder dabei. Wenn nicht, machen wir als Familie in der Gegend mal einen Kurzurlaub, wenn die Störche und andere Zugvögel wieder da sind.