Ärzte …. und die Zeit, die sie einem stehlen.

Jetzt mal ganz ab von der Keramik habe ich das dringende Bedürfnis, mir mal Luft zu verschaffen.

Ich gehöre (leider) (gottseidank) –  der geneigte Leser suche sich selbst was aus – nicht zur Kategorie Privatpatient, sondern bin wie die überwiegende Zahl meiner Mitmenschen über die Gesetzliche krankenversichert. Gut, damit muß man gewünschte IGEL-Leistungen  selbst bezahlen, wird aber im Gegenzug auch nicht mit einer Vielzahl mehr- oder weniger heilversprechenden Therapien verarztet. Kann ich gut mit leben und finde ich (derzeit) auch völlig i.O.

 

Was ich aber nicht in Ordnung finde, ist die Tatsache, dass es Fachärzte gibt, für die eine Wartezeit von 2 Stunden als normal gilt. Ist mir heute beim Augenarzt zum wiederholten Male passiert. Unter 1,5 h geht es dort gar nicht. Und da ich um 12.40 Uhr noch den nächsten Termin beim Kiferchirurgen hatte, habe ich nach 1 Stunde Wartezeit (Augenarzttermin wohlgemerkt um 10.15 Uhr) angefangen zu nerven. Arzthelferin:“ Wir sind hier schon 7 Augenärzte und es gibt halt insgesamt zu wenig. Und dann kommen auch immer noch Notfälle dazwischen“  Mal ganz ehrlich: was soll der Scheiss? Welche Arztpraxis kennt keine Notfälle? Na gut, der Schönheitschirurg vielleicht, der behandelt sowieso nur privat.

 

Dass man mal warten muss, ist logisch und hat mich noch nie gestört, ich habe selber schon Wartezeiten für nachfolgende Patienten verursacht. Aber wie manche Ärzte mit der Zeit Ihrer Patienten umgehen, geht auf keine Kuhhaut! Ich wünsche mir nur eine bessere Terminierung, ggf. sollten weniger Patiententermine pro Tag gemacht werden, selbst wenn ich schon 6 Monate auf einen Termin warten muss. Warum kriegen andere Arztpraxen es so viel besser geregelt? Beim Hautarzt unserer Tochter nie länger als 20 min. Kinderärztin meistens 10 Minuten. Beim Zahnarzt auf 8 Termine nur einmal länger als 45 min. Und als ich dort der Stauverursacher war, wurden Patienten angerufen, dass sie später kommen können. Beim Hausarzt in der Regel max. 30 min, und der lebt ja von spontanen Patienten.

 

Ich will doch nur meine Zeit sinnvoller nutzen können als im Wartezimmer Zeitung zu lesen, mit Töpfern zum Beispiel. Ich habe die Arztbesuche im Vorjahr wegen des Welpen sicherlich schleifen lassen, was ohne akute Probleme auch sehr gut klappt. Ein Zipperlein geht gerne mal wieder von alleine weg, wenn man einige Tage wartet. Vorsorge ist per se auch nur nervig, wenn man sich gesund fühlt. Aber ran muss man trotzdem irgendwann, alleine schon, um beispielsweise den Bonus nicht zu verlieren. Der Zahnarzt hat dann auch gleich zugeschlagen mit Karies unter der Krone und Paradontitis. Alleine im Januar hatte ich 3 x Zahnarzt, 2 x Zahnprophylaxe, 1 x Gynäkologe , dazu kommen für´s Kind  1x Prophylaxe, 2 x Zahnarzt, 1 x Hautarzt, 2 x Kinderarzt und 1 x Kieferorthopäde. Pappe auf und im Februar geht´s weiter….Berufstätigkeit: Warteassistentin.

Übrigens war ich, nachdem ich um 11.16 die erste Voruntersuchung durch hatte, dann um 11.50 auch schon wieder draussen und sass schon 12.40 Uhr pünktlich beim Kieferchirurgen auf dem Stuhl. Was wieder mal beweist, dass es gehen kann.